Die Städte und die Erinnerung 3
Zaira ist eine Stadt voller Erinnerungen. Selbst wenn man die äußere Erscheinung der Stadtstruktur bis ins Detail beschreibt, wird man den wahren Charakter der Stadt nicht fassen können. Zaira lebt von längst vergangenen Ereignissen, die sich in Spuren am Materiellen der Stadt wiedererkennen lassen. An der Architektur überlagern sich Zeitschichten. Sie ist Medium für die Erinnerung der Bewohner. Von einschneidenden, großen Schicksalsschlägen, bis hin zu alltäglichen Kleinigkeiten, können diejenigen, die das Wissen darüber in sich tragen, die Vergangenheit der Stadt in ihren Mauern und Gassen erkennen.
[…] [Der] Entwurf der Stadt Zaira fokussiert sich auf die Details, dabei rückt die konkrete Architektur in den Hintergrund.
Zunächst wird dem Betrachter ein Ort der Stadt kontextlos gezeigt. Kleine Details fallen dort schon auf, erscheinen jedoch ohne Bedeutung.
Diesem ersten Eindruck folgend, werden dem Ort über Transparente verschieden Szenen hinzugefügt. Die Szenen stellen verschiedene Situationen dar, in denen sich die Stadt oder einzelne Bewohner befunden haben. Ein Straßenzug, der sowohl Ort einer königlichen Hochzeitsfeier, als auch einer öffentlichen Hinrichtung war. Eine Mole, an der ein Säugling ausgesetzt wurde und die Fischer tagtäglich ihrer Arbeit nachgehen. Ein Balkon, über den am einen Tag eine Katze in das Haus schlüpft, am anderen ein Ehebrecher flüchtet. […]
Ramona Dorscheid, Lena König & Max Schröder