Die Städte und der Himmel 3
Ausgehend von der gemeinsamen Reflektion zum Vortrag begaben wir uns auf die genussvolle Suche nach Referenzen, Ideen und Vielfalt. Von zentraler Bedeutung war von Anfang an der spielerische Umgang mit dem Vorhandenen und Assoziationen. Vor diesem Hintergrund tauchte beim ersten Lesen der Geschichte Teclas auch der Gedanke an den Turmbau zu Babel auf:
„Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.“ (Genesis 11)
Beide Erzählungen verbindet der prozesshafte Vorgang des Bauens miteinander. Dieser wird nicht von einem übergeordneten Koordinator mit einem Plan gesteuert, sondern erfolgt als Leistung eines Kollektivs. Während in der einen Geschichten das Auftreten unterschiedlicher Sprachen schließlich dessen Verfall bedeutet, wird dieser in Tecla mit dem Ende des Bauprozesses gleichgesetzt. Auch das Ziel der jeweiligen Vorhaben weist mit ihrer Richtung gen Himmeln Ähnlichkeiten auf. Die Visualisierung Teclas knüpft an diese Grundzüge an und macht die Stadt als Turm und die sternenklare Nacht zu zentralen Elementen des Entwurfes. So erfolgt der andauernde Bau Teclas, der Stadt und des Himmels ebendort auf dem Mond. Der Bau geschieht dabei nicht in der Fläche, sondern findet in der Vertikalen statt und ragt bis in den Himmel hinein. Während die Kräne am oberen Ende des Turmes fortwährend neue Elemente hinzufügen, erfolgt am unteren Ende bereits wieder deren Abbau. Das verbindende Element stellt das Rahmenwerk aus Gerüsten, Kränen und anderem Prozessbedingten dar. […]
Michelle Holewa, Hannah Lemler & Patrick Weiner