Die Städte und der Wunsch 4

Die Stadt Fedora ist ein Ort im ständigen Wandel. Jeder Bewohner der Stadt steht für eine individuelle Rezeption der gebauten Umwelt und damit für seine eigene Vorstellung der Stadt. Im Zentrum befindet sich ihr Museum, in dem jeder Bewohner mit seinem Wunsch einen Platz hat. […] Allerdings geht es nicht um die Idealstadt im Sinne Utopias, im Sinne der auf dem Reißbrett entstehenden Planstadt. Stattdessen ist es der Bewohner (von dem ausgegangen wird, dass er keinen gottgegebenen Genius besitzt), der seine Vorstellungen bezüglich seiner Umgebung verbildlicht. Die Verbildlichung darf hierbei in den Hintergrund treten- es geht um den reinen Gedanken, den Wunsch. Doch jeder Wunsch eines jeden Bewohners ist dazu verdammt nie in Erfüllung zu gehen. Was bedeutet das für die gebaute Stadt?

Aus dem geometrischen System von sich zu immer größeren Quadraten zusammenschließenden Einheiten [entsteht] die ganze Stadt.[…]
Kersten Geers [benennt] die Ambiguität als eine zentrale Qualität von Architektur. Das gezeigte Bild von Fedora in seinem Ist- Zustand weist hinsichtlich dessen einen bewussten vollständigen Mangel auf. Die immer gleiche repetitive Struktur, basiert auf der Vorstellung, dass in ihr gleichzeitig alle Wünsche und deshalb kein Wunsch Gestalt annimmt. Daraus entsteht ein eindeutiges Bild.

Das Aus der Mitte Rücken des Museums und auch des Turms innerhalb des Museums ist [ein] bewusster Bruch mit der von uns definierten strengen Anordnung. Es ist ein ganz wichtiger Punkt unseres Entwurfes. Durch die leichte Verschiebung wird sowohl der Platz im Zentrum der Stadt, wie auch der Hof in der Mitte des Museums zoniert. Er verliert seine Allseitigkeit. Somit wird das verrückte Objekt zu einem Objekt in der Landschaft, es definiert den ihn umgebenen Raum. Das trägt auch zur Orientierung innerhalb der immer gleichen Struktur bei. […]

Johanna Nagel, Christopher Neuwirth & Max Obermark