Die Städte und der Himmel 4

Ein Aufruf an die gelehrten Astronomen, gibt den Auftakt für sie als Planer für eine Neugründung der Stadt Perinzia. Entsprechend ihrer Disziplin bestimmten sie den Ort der Stadt nach den Ost-West Achse der Sonnenbahn und der Nord-Süd-Achse der rotierenden Sternbilder. Die Stadt wurde in zwölf Sektoren unterteilt, entsprechend den zwölf Häusern des Tierkreises, so dass jeder Stadtteil unter dem Einfluss günstiger Sternenkonstellationen. Sie markierten die Stellen, an denen Tore in die Mauern geöffnet werden sollten, in Erwartung, dass jede Mondfinsternis innerhalb der nächsten tausend Jahre durch die Stadtmauer-Tore gerahmt werden würde. Die Astronomen versicherten, dass Perinzia die Harmonie des Himmels widerspiegeln würde und dass die Naturgesetze und die Gnade der Götter das Schicksal der Bewohner formen würde. Dementsprechend wurde die Stadt genau nach den Berechnungen der Astronomen errichtet. Die Kinder der Bewohner*innen der Stadt, als erste heranwachsende Generation in der Stadt, sind beschrieben als „Krüppel, Zwerge, Bucklige, krankhaft Aufgedunsene und bärtige Frauen.“ Wobei das ‚Schlimmste‘, beschrieben als: „Kinder mit drei Köpfen und sechs Beinen“, in Kellern versteckt und somit dem Stadtbild verborgen bleibt. […]

[…] Eine Planung die nach den Sternen greift um eine Idealstadt auf Erden zu errichten. Eine Planung die als missglückt betrachtet wird, da die Astronomen in den Bewohnern*innen nicht ihr Ideal-Menschenbild widergespiegelt sehen. Die zweite Möglichkeit ihrer Reflexion schließt anscheinend auf eine Strafe Gottes für den Griff nach den Sternen. Die Sichtweise eines diversen Menschenbildes im Himmel als ebenfalls Vollkommen, bleibt ihm Text schwammig, ist aber in heutigem Gesellschaftsverständnis unübersehbar eine dritte Deutung des Resultats.

Antonia Gaßner, Kristina Hahlbohm & Oliver Schönthal