Die fragilen Städte 1

[…] So befindet sich unter der Stadt ein großer unterirdischer See, der gleichzeitig auch die Voraussetzung für die Entstehung und Beständigkeit der Stadt ist. Überall dort, wo Bohrungen zum See gelangen, hat sich die Stadt ausbreiten können und der Umkreis des Sees wiederholt sich so auch an der Erdoberfläche und grenzt die
Stadt von ihrer unangetasteten Umgebung ab. Mehrere Bohrlöcher führen bis tief in den See hinein und durch verschiedene technische Anlagen wird das Wasser, welches gleichzeitig „Lebenselixier der Stadt“ ist, in diese hochgepumpt. Die Bedeutung des Wassers wird auch im oberen Teil der Stadt, durch die in den Gerüsten liegenden Wasserspiralen, die das Wasser immer weiter nach oben befördern, erkennbar. Auch die Aquädukte, die im Gegensatz dazu zur horizontalen Beförderung des Wassers innerhalb der Stadt benötigt werden, repräsentieren die Thematik des Wassers für die Stadt Isaura. […]

[…] Die Abhängigkeit der Bewohner zum See wird auch durch die beiden Religionsauffassungen in Isaura bewusst. Zum einen glauben
die Menschen in Isaura, dass die Stadtgötter in den Tiefen des
unterirdischen Sees leben und dort die Wasseradern nähren.
Zum anderen glauben sie, dass die Götter in allen hochstrebenden Elementen der Stadt leben […].

Lena Förster, Mona Klöcker & Tizia Krings