Die Städte und die Augen 3

Gleichermaßen weckte die von Italo Calvino beschriebene Stadt von Baucis, in seinem Werk Die Unsichtbaren Städte bei uns eine Bild eines Bambuswaldes auf. In Gedanken entsteht ein Bild von „langen dünnen Stelzen“, die die Stadt tragen, die sich geschickt unter einen Bambuswald mischen und in keiner Weise von den echten Bäumen zu unterscheiden sind. Die hochwachsenden Stämme des Bambus bieten der Stadt Baucis genug Tarnung, um somit nicht immer sichtbar zu sein.
Wenn man von unten Hoch blickt, ist die Stadt kaum von den Wolken zu trennen, nur lediglich die „eckigen Schatten“ die auf die Wolken und Blätter fallen lassen einem erahnen das sich dort noch eine ganze Stadt verbirgt.
Die Einwohner Baucis die vor langer Zeit von der Erde weggezogen sind, erinnern sich und sind sehr geprägt von ihrer Zeit auf der Erde. Sie Respektieren und Bewundern ihre Schönheit und Einzigartigkeit und Natürlichkeit. Jedoch hat ihrer Anwesenheit auf der Erde Veränderung und Unbehagen mit sich gebracht. Um die Erde zu wahren, mussten sie sich von Ihr lösen und so entstand Baucis die Stadt in den Wolken.
Viele Einwohner von Baucis hassen die Erde, weil es sie weggestoßen hat. Das Gefühl unwillkommen zu sein ruht immer noch in ihren Knochen. Dennoch haben sie genug Respekt vor Ihr, um aus der Ferne Beobachter zu sein. Sie sind gezwungen mit neidvollen Blicken hinabzuschauen und können nicht Teil dieses wundervollen vielleicht sogar zauberhaften Spektakels sein.
Der Himmel hingegen hat sie mit offenen Armen empfangen. Hier füllen sich die Bewohner Baucis Willkommen und können von hier ihrer Rolle als Stiller Zuschauer ausleben.
Schon bei der Entstehung Baucis war die Erd-Referenzierung in seiner Form und Gestalt zu erkennen. Der ständig nach unten gewandtem Blick ist in Ihrem ganzen Sein wieder zu erkennen. […]

Nyasha Herberg, Yang Lium & Malte Nannen